Bild: A. Etges/Trägerkonsortium BiSS-Transfer

Jahrestagung BiSS-Transfer 2022

Weitere Informationen zum Programm, zu den Referierenden und den Workshops.

Plenarprogramm

16:00-17:00 Uhr

Ankunft und Anmeldung zur Jahrestagung

17:00-17:10 Uhr

Begrüßung und Auftakt

17:10-17:25 Uhr

Grußworte
Dr. Johanna Börsch-Supan, Bundesministerium für Bildung und Forschung
Ulrich Wehrhöfer, Ministerium für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen

17:25-17:35 Uhr

Einführung in die Tagung
Prof. Dr. Michael Becker-Mrotzek, Mercator-Institut für Sprachförderung und Deutsch als Zweitsprache

17:35-18:15 Uhr

Keynote: „Sprache aufbauen im Fachunterricht – Warum, was und wie?“
Prof. Dr. Susanne Prediger, Technische Universität Dortmund

18:15-19:00 Uhr

Moderierte Gesprächsrunde
Prof. Dr. Michael Becker-Mrotzek, Mercator-Institut
Dr. Babett Bentele, Landesinstitut für Schulqualität und Lehrerbildung Sachsen-Anhalt
Dr. Johanna Börsch-Supan, Bundesministerium für Bildung und Forschung
Prof. Dr. Susanne Prediger, Technische Universität Dortmund
Moderation: Prof. Dr. Petra Stanat, Institut zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen

19:00-19:15 Uhr

Zertifikatsübergabe an Blended-Learning-Multiplikatorinnen und -Multiplikatoren

ab 19:15 Uhr

Empfang

09:00-09:10 Uhr

Einstieg

09:10-09:30 Uhr

Vortrag: BiSS-Transfer im Blick – Impulse aus dem Trägerkonsortium und dem Forschungsnetzwerk
Prof. Dr. Hans-Joachim Roth, Mercator-Institut für Sprachförderung und Deutsch als Zweitsprache

09:30-10:15 Uhr

Keynote: „Mündlichkeit stärken – Unterrichtskommunikation sprachsensibel gestalten, Gesprächskompetenz im Deutschunterricht fördern“
Prof. Dr. Michael Krelle, Technische Universität Chemnitz

10:15-11:00 Uhr

Posterschau aus den Verbünden und den Forschungsprojekten

11:00-12:30 Uhr

Parallele Workshops

12:30-14:00 Uhr

Mittagspause

14:00-15:30 Uhr

Parallele Workshops, Fortsetzung

15:40-16:00 Uhr

Bilanz und Ausblick: Wie weiter mit BiSS-Transfer?
Prof. Dr. Michael Becker-Mrotzek und Prof. Dr. Hans-Joachim Roth, Mercator-Institut für Sprachförderung und Deutsch als Zweitsprache

ab 16:00 Uhr

Ausklang

Dr. Johanna Börsch-Supan ist seit Juli 2022 Abteilungsleiterin im Bundesministerium für Bildung und Forschung. Davor war sie in verschiedenen Positionen für die Vodafone Stiftung Deutschland tätig, u. a. als Leiterin des Bereichs Strategie und Programm und zuletzt als Geschäftsführerin. Zu ihren fachlichen Schwerpunkten zählt u. a. das Thema „digital literacy“.

Ulrich Wehrhöfer, Leiter der Abteilung „Lernen in der Digitalen Welt, Lehreraus- und -fortbildung, Individuelle Förderung, Internationales, Qualitätsanalyse“ im Ministerium für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen

Bildungssprache ist für das fachliche Lernen immens wichtig, doch warum eigentlich, und was an der Bildungssprache genau? Der Vortrag stellt ein Konzept sprachbildenden Fachunterrichts vor, das darauf basiert, reichhaltige Sprachhandlungen der Lernenden immer wieder einzufordern, zu diagnostizieren und zu unterstützen (Mikro-Scaffolding). Dazu ist es entscheidend, auf die fachlich relevanten sprachlichen Anforderungen zu fokussieren. Um die Sprachkompetenzen damit sukzessive aufzubauen, werden die Sprachlerngelegenheiten sequenziert vom Elizitieren der alltagssprachlichen Ressourcen über die Etablierung einer gemeinsamen bedeutungsbezogenen Denksprache als wichtigster Teil der Bildungssprache hin zur technischen Fachsprache. Ein so gestalteter Fachunterricht hat sich als fachlich lernwirksam erwiesen, und zwar für alle Lernenden, nicht nur diejenigen mit Sprachförderbedarf.

Prof. Dr. Susanne Prediger ist Fachdidaktikerin und Professionalisierungsforscherin, seit 2006 an der TU Dortmund. Seit 2021 ist sie Leiterin des Deutschen Zentrums für Lehrkräftebildung Mathematik und mit 50% freigestellt an die Abteilung für fachbezogenen Erkenntnistransfer am IPN Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik. Seit 2010 hat sie in mehreren Projekten den sprachbildenden Fachunterrichts entwickelt und beforscht, sowohl für die Sekundarstufe als auch das Berufskolleg.

Prof. Dr. Michael Becker-Mrotzek ist Direktor des Mercator-Instituts für Sprachförderung und Deutsch als Zweitsprache, Professor für deutsche Sprache und ihre Didaktik an der Universität zu Köln und Mitglied der Ständigen wissenschaftlichen Kommission der Kultusministerkonferenz. Einer seiner Forschungsschwerpunkte ist die Sprachförderung, insbesondere im Bereich der Schreib- und Gesprächsdidaktik. Er ist Sprecher des Trägerkonsortiums BiSS-Transfer und verantwortet den Forschungsschwerpunkt „Schreiben und Schreibförderung“ im Forschungsnetzwerk.

Dr. Babett Bentele ist Referentin am Landesinstitut für Schulqualität und Lehrerbildung Sachsen-Anhalt im Fachbereich „Professionalisierung von Lehrkräften“ mit dem Schwerpunkt „DaZ und Sprachbildung“. Sie ist Multiplikatorin für Blended-Learning-Fortbildungen im Bereich Sprachbildung und Landeskoordinatorin in BiSS-Transfer.

Dr. Johanna Börsch-Supan ist seit Juli 2022 Abteilungsleiterin im Bundesministerium für Bildung und Forschung. Davor war sie in verschiedenen Positionen für die Vodafone Stiftung Deutschland tätig, u. a. als Leiterin des Bereichs Strategie und Programm und zuletzt als Geschäftsführerin. Zu ihren fachlichen Schwerpunkten zählt u. a. das Thema „digital literacy“.

Prof. Dr. Susanne Prediger ist Fachdidaktikerin und Professionalisierungsforscherin, seit 2006 an der Technischen Universität Dortmund. Seit 2021 ist sie Leiterin des Deutschen Zentrums für Lehrkräftebildung Mathematik und mit 50% freigestellt an die Abteilung für fachbezogenen Erkenntnistransfer am IPN Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik. Seit 2010 hat sie in mehreren Projekten den sprachbildenden Fachunterricht entwickelt und beforscht, sowohl für die Sekundarstufe als auch für das Berufskolleg. In BiSS-Transfer leitet sie im Forschungsnetzwerk das Projekt „Unterrichtsentwicklung im sprachsensiblen Mathematikunterricht der Sekundarstufe“ (Fach-BiSS).

Moderation: Prof. Dr. Petra Stanat ist Direktorin des Instituts zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB) an der Humboldt-Universität zu Berlin und Professorin für Lehr-Lernforschung, Förderung und Evaluation (Pädagogische Psychologie). Ihre Forschungsschwerpunkte sind Bedingungen und Förderungen des schulischen Erfolgs von Heranwachsenden mit Migrationshintergrund, Zweitsprachförderung und Lesekompetenz sowie Bildungsqualität und -monitoring. In BiSS-Transfer verantwortet sie den Berliner Forschungsschwerpunkt „Unterrichtsentwicklung mit VERA 8“.

 

Gesprächssituationen kommunikativ mündlich bewältigen zu können, ist eine wesentliche Kompetenz zur kulturellen und gesellschaftlichen Teilhabe. Kompetente Gesprächsteilneh­merinnen und Gesprächsteilnehmer greifen auf gesellschaftlich ausgearbeitete und tra­dierte Verfahren bzw. „Praktiken“ zurück, die auch als „Werkzeuge“ zur Lösung wiederkehrender Kommunikationsaufgaben und -zwecke bezeichnet wer­den. Zudem spielt die Mündlichkeit auch beim Lehren und Lernen im Fach Deutsch und darüber hinaus eine zentrale Rolle, etwa wenn Lautlese-Tandems durchgeführt werden, wenn Rechtschreibgespräche stattfinden oder wenn mündlicher Sprachgebrauch untersucht und reflektiert wird.

Trotz dieser Bedeutung der Mündlichkeit als wichtiger Teil der Bildungssprache sind Themen wie Unterrichtskommunikation und Gesprächskompetenz auch im Kontext von Sprachsensibilität noch immer unterbestimmt.

Ausgehend von gängigen Konzepten zur Mündlichkeit wird deshalb im Vortrag ein durchgängiges Konzept sprachsensibler Unterrichtskommunikation und Förderung im Deutschunterricht vorgeschlagen, und zwar gleichermaßen mit der Perspektive auf Schülerinnen und Schülern sowie auf Lehrkräfte. Mit Blick auf die neuen KMK-Bildungsstandards wird zudem auf bestehende Förderangebote eingegangen und es werden „blinde Flecken“ in Forschung und Förderung benannt.

Prof. Dr. Michael Krelle verantwortet die Fachdidaktik Deutsch an der Technischen Universität Chemnitz. Vorher war er an mehreren Universitäten in Nordrhein-Westfalen tätig. Seine Forschungsschwerpunkte sind im Bereich der Mündlichkeit, u.a. zum Zuhören, zum mündlichen Argumentieren und zur Gesprächskompetenz. Darüber hinaus stehen Sprachstandsdiagnosen, Leistungsbeurteilungen sowie Kompetenzentwicklungen im Mittelpunkt der Forschung. Zuletzt entwickelte er zusammen mit verschiedenen Partnern digitale Lernumgebungen für den Deutschunterricht.

Workshops

Lernende mit geringen Deutschkenntnissen (beispielsweise mit erst zwei bis drei Jahren Deutschlernerfahrung) können im sprachbildenden Mathematikunterricht zu anspruchsvollen Sprachhandlungen angeregt werden. Dabei müssen unnötige sprachliche Hürden aus dem Weg geräumt und sprachliche Hilfen gegeben werden, ohne jedoch die inhaltlichen und diskursiven Anforderungen zu reduzieren. Im Workshop wird gemeinsam an Beispielen gearbeitet, die dies ermöglichen.

Der Workshop legt den Fokus auf die Arbeit in der Sekundarstufe/ im Berufskolleg.

Referentin:

Prof. Dr. Susanne Prediger ist Fachdidaktikerin und Professionalisierungsforscherin, seit 2006 an der TU Dortmund. Seit 2021 ist sie Leiterin des Deutschen Zentrums für Lehrkräftebildung Mathematik und mit 50% freigestellt an die Abteilung für fachbezogenen Erkenntnistransfer am IPN Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik. Seit 2010 hat sie in mehreren Projekten den sprachbildenden Fachunterricht entwickelt und beforscht, sowohl für die Sekundarstufe als auch für das Berufskolleg.

Der Ausgangspunkt für die Förderung sprachlicher Kompetenzen ist der sprachliche Entwicklungsstand der Lernenden. Es ist allerdings eine äußerst anspruchsvolle Aufgabe, sprachliche Fähigkeiten und Fertigkeiten zu bestimmen. Eine besondere Herausforderung ist die Diagnostik bildungs- und fachsprachlicher Kompetenzen. Der Workshop bietet eine Einführung in die sprachliche Bedarfs- und Lernstandsanalyse auf Basis des Scaffolding-Ansatzes. Anhand von diagnostischen Instrumenten und praktischen Übungen wird demonstriert, wie sprachliche Anforderungen im Fachunterricht der Grundschule analysiert und wie die sprachlichen Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler mit Blick auf diese Anforderungen erfasst werden können.

Der Workshop legt den Fokus auf die Arbeit in der Primarstufe.

Referentinnen:

Prof. Dr. Jennifer Paetsch ist Juniorprofessorin für Evaluation im Kontext von Lehrer*innenbildung an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg. Sie ist Leiterin des Bereichs Forschung und wissenschaftlicher Nachwuchs des Zentrums für Lehrerbildung Bamberg. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Kompetenzen und Einstellungen von (angehenden) Lehrkräften, der Umgang mit heterogenen Lerngruppen und die Evaluation von Lehrformaten in der Hochschullehre.

Dr. Birgit Heppt ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Humboldt-Universität zu Berlin in Kooperation mit dem Institut zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB) und Fellow im College for Interdisciplinary Educational Research (CIDER). Ihre Forschungsschwerpunkte sind Diagnostik, Förderung und Entwicklung (bildungs-)sprachlicher Kompetenzen von einsprachigen und mehrsprachigen Lernenden und Lehrkräfteprofessionalisierung im Bereich der fachintegrierten Sprachbildung.

Der Workshop gibt Einblicke in Sprachförderstrategien für den Elementar- und Primarbereich, die sich in der Forschung als relevant herausgestellt haben. Dazu zählen beispielsweise offene Fragen und Rückmeldungen in Kita- und Unterrichtssituationen. Die Teilnehmenden lernen außerdem Kontexte kennen, in denen diese Strategien angewendet werden können (z. B. Mathematik, Literacy), und erhalten Anregungen für den Austausch zur alltagsintegrierten Sprachbildung und Sprachförderung im Kita-Team.

Der Workshop basiert auf dem Fort- und Weiterbildungskonzept für pädagogische Fachkräfte „Mit Kindern im Gespräch“, das im Rahmen von BiSS entwickelt und in einem DFG-Projekt evaluiert wurde.

Der Workshop legt den Fokus auf die Arbeit im Elementarbereich.

Referentinnen:

Patricia Goebel ist Lehrkraft und Beraterin für Sprachförderung in der Primarstufe am Pädagogischen Landesinstitut (RLP).  In der Initiative „Bildung durch Sprache und Schrift“ arbeitete sie im Projekt „Gezielte Sprachbildung und Sprachförderung in alltäglichen und fachlichen Kontexten“ im Übergang von der Kita in die Grundschule.

Sarah King ist Diplom-Pädagogin und arbeitet an der Universität am Koblenz-Landau am Institut für Bildung im Kindes- und Jugendalter. In der Initiative „Bildung durch Sprache und Schrift“ arbeiteten sie ebenfalls im Projekt „Gezielte Sprachbildung und Sprachförderung in alltäglichen und fachlichen Kontexten“ im Übergang von der Kita in die Grundschule.

In diesem Workshop geht es um Sprache als zentrales Lernmedium in jedem Unterrichtsfach und um die sprachlichen Anforderungen, die das Fachlernen an alle Schülerinnen und Schüler (nicht nur an Deutschlernende) stellt. Lehrende von Nicht-Sprachfächern in der Sekundarstufe (Mathematik, Naturwissenschaften, Gesellschaftswissenschaften, ästhetische Fächer, Sport) erhalten einen ersten Zugang zu den sprachlichen Aspekten ihres Fachunterrichts. Sie lernen grundlegende Prinzipien und Ansätze des sprachsensiblen Fachunterrichts kennen und analysieren deren Umsetzungsmöglichkeiten anhand von Unterrichtssequenzen und Material aus unterschiedlichen Fächern.

Die Teilnehmenden werden gebeten, internetfähige elektronische Endgeräte (Laptop, Tablet) mitzubringen.

Der Workshop legt den Fokus auf die Arbeit in der Sekundarstufe.

Referentin:

Dr. Stefanie Jahn ist abgeordnete Lehrkraft an der Landesstelle Schulische Integration (LaSI) in NRW. Sie koordiniert zwei Schultransfernetzwerke der BiSS-Akademie NRW und ist außerdem für das Projekt ProDaZ an der Universität Duisburg-Essen tätig. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind die Themengebiete Durchgängige Sprachbildung, Sprachsensibler Fachunterricht (Schwerpunkt Mathematik), die Begleitung und Beratung von Schulen bei der sprachsensiblen Schul- und Unterrichtsentwicklung sowie die Professionalisierung von Lehrkräften im Rahmen der Aus- und Weiterbildung.

Der erste Teil des Workshops zeigt exemplarisch, wie Lehrkräfte der Grundschulen und weiterführenden Schulen in die Methode des Scaffolding eingeführt werden können, wie sie sprachsensible Unterrichtsplanungen entwickeln, erproben und reflektieren und wie sie ermutigt werden können, die Methode im Kollegium weiterzuverbreiten. Im zweiten Teil entwerfen die Teilnehmenden in kleinen Gruppen eigene Fortbildungsplanungen bzw. Scaffolds und verwenden dazu bereitgestellte Materialien (Fortbildungskonzept, Anwendungsbeispiele, Aufgabenformate). Außerdem erhalten alle einen Zugang zu den verwendeten Blended-Learning-Modulen.

Der Workshop legt den Fokus auf die Arbeit in der Primar- und Sekundarstufe.

Referentinnen:

Martina Reynders ist Leiterin des Zentrums für Sprachbildung (ZeS) der Senatsverwaltung für Bildung, Berlin

Dr. Brigitte Schulte ist Referentin am Zentrum für Sprachbildung (ZeS) der Senatsverwaltung für Bildung, Berlin. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind die Koordination des Fortbildungsbereichs Sprachbildung in allen Fächern für Lehrkräfte der Sekundarstufen, Fortbildungsplanung, Schulberatung und Schulbegleitung, Leitung des Fortbildungsteams Sekundarstufe, Leitung von BiSS-Verbünden und die Angebote zum Blended Learning seit 2020.

Der Workshop nimmt den Übergang von den Internationalen Förderklassen zu den weiterführenden Bildungsgängen am Berufskolleg in den Blick. Ausgehend von der Frage, was Schülerinnen und Schüler im Fachunterricht der beruflichen Bildung leisten, wenn sie erst seit Kurzem Deutsch lernen, gibt der Workshop einen Einblick in sprachliche Anforderungen durch den Fachunterricht. Dabei wird ein Fokus auf das Schreiben gelegt, das für alle Lernenden eine hohe Anforderung darstellt, erst recht wenn man die Sprache, in der geschrieben werden soll, erst seit Kurzem lernt. Die Teilnehmenden des Workshops analysieren beispielhaft authentische Texte von Lernenden aus der beruflichen Bildung , um in einem nächsten Schritt Anforderungen an und Möglichkeiten durch einen sprachsensiblen Fachunterricht zu reflektieren.

Der Workshop legt den Fokus auf die Arbeit in der Sekundarstufe/ im Berufskolleg.

Referentinnen:

Dr. Katrin Günther arbeitet als abgeordnete Lehrkraft in der Landesstelle Schulische Integration im Bereich BiSS-Transfer NRW, außerdem im Arbeitsbereich Deutsch als Zweitsprache und Mehrsprachigkeit an der Universität Paderborn. Im Bereich BiSS-Transfer NRW ist sie zuständig für den Bereich Qualifizierung.

Dr. Claudia Thieme ist Lehrerin für Biologie und Französisch am Käthe-Kollwitz-Berufskolleg in Hagen. Von 2013-2017 war sie abgeordnete Lehrkraft am Zentrum für Lehrerbildung der Universität Duisburg-Essen. Sie war in den letzten Jahren als Moderatorin im Bereich des sprachsensiblen Unterrichts tätig und ist seit 2021 Transferkoordinatorin für die Netzwerke 3.1 und 3.2.

Die Teilnehmenden des Workshops lernen im Rahmen eines kurzen theoretischen Einstiegs Textsorten und ihre Funktion für die Schreibförderung kennen. Danach erfolgt eine Phase, in der mit Texten von Schülerinnen und Schülern gearbeitet wird. Dazu werden Texte aus dem Forschungsprojekt SchriFT bereitgestellt. Das Ziel dieser Phase soll die Anwendung der zuvor erarbeiteten Konzepte zum Umgang mit Textsorten sein.

Im letzten Teil des Workshops wird das Konzept des textsortenbasierten Lehr-Lern-Zyklus vorgestellt. Dieses didaktische Konzept bietet einen Rahmen zur Arbeit mit Textsorten im Fachunterricht. Dabei soll die Verbindung von fachlichem und sprachlichem Lernen im Fokus stehen. Außerdem werden wissenschaftlich erprobte Unterrichtsentwürfe und Materialien nach dem Konzept des Lehr-Lern-Zyklus vorgestellt.

Der Workshop legt den Fokus auf die Arbeit in der Sekundarstufe.

Referentin:

Christine Enzenbach studierte Physik und Philosophie auf Lehramt an der Universität Duisburg-Essen. Von 2014 bis 2020 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin im interdisziplinären Forschungsprojekt SchriFT. Dort arbeitete sie interdisziplinär in der Physikdidaktik und im Bereich Deutsch als Zweit- und Fremdsprache und war ab 2017 Projektkoordinatorin. Ihre Forschungsschwerpunkte sind die Entwicklung von sprachsensiblen Lehr- und Lernmaterialien und die qualitative und statistische Aufarbeitung von Schüler*innentexten. Seit 2021 arbeitet sie im Projekt ProDaZ.

Zum Verständnis geographischer Inhalte sind vielfältige sprachliche Kompetenzen notwendig: Geographische Fragestellungen müssen formuliert werden, Geomedien müssen entschlüsselt werden, um gesellschaftliche Diskurse zu dekonstruieren, Fachsprache soll angewendet werden, Medien sollen reflexiv und kritisch beurteilt werden und geographische Argumentationen sollen verfasst werden. Ausgehend von sprachlichen Herausforderungen und den Voraussetzungen der Schülerinnen und Schüler werden im Workshop konkrete sprachliche Hilfen für den eigenen Unterricht entdeckt.

Der Workshop legt den Fokus auf die Arbeit in der Sekundarstufe.

Referent:

Dr. Veit Maier ist Lehrer am Hildegard-von-Bingen-Gymnasium in Köln und an der Theodor-Heuss-Realschule in Köln. Außerdem ist er an der Universität zu Köln am Institut für Geographiedidaktik sowie dem Mercator-Institut für Sprachförderung und Deutsch als Zweitsprache angestellt. In seiner Dissertation hat er sich u. A. mit dem Argumentieren im Geographieunterricht auseinandergesetzt. Seine Forschungsschwerpunkte liegen u. A. im Bereich des sprachsensiblen Geographieunterrichts.

Die Lebenswelt von Schülerinnen und Schülern ist zunehmend vom Gebrauch digitaler Medien und damit von veränderten sprachlichen Herausforderungen geprägt. Auch vor diesem Hintergrund ist die Schule dazu aufgefordert, digitale Kompetenzen bei Lernenden auszubilden (KMK, 2016/2021), womit wir uns im Workshop näher beschäftigen. Dazu werden zunächst verschiedene digitale Tools vorgestellt, die individuell ausprobiert werden können. Anschließend reflektieren die Teilnehmenden gemeinsam, wie sich diese Tools zur Förderung digitalisierungsbezogener Sprachkompetenzen (z. B. digitales Schreiben, digitales Lesen) nutzen und als sprachliche Hilfen (z. B. zur multimedialen Voraktivierung von Wissen) in allen Fächern einsetzen lassen.

Der Workshop legt den Fokus auf die Arbeit in der Primar- und Sekundarstufe.

Referierende:

Janna Gutenberg ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Mercator-Institut. Ihr Arbeitsschwerpunkt ist sprachliche Bildung unter den Bedingungen der Digitalität. Im Verbundprojekt Communities of Practice für eine innovative Lehrkräftebildung NRW (ComeIn) entwickelt sie Konzepte und digitalen Content für die Lehrkräftebildung als OER.

Cedric Lawida ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Mercator-Institut. In seiner Arbeit interessiert er sich für die Potenziale digitaler Medien zum sprachlichen Lernen in allen Fächern, wozu er auch im Rahmen von BiSS-Transfer promoviert.

Neugierig sein, Experimente wagen und zu neuen Erkenntnissen kommen, Fragen formulieren und Antworten verstehen können – die Entwicklung von wissenschaftlichem Denken und Sprachentwicklung sind eng miteinander verknüpft. Die Stiftung „Haus der kleinen Forscher“ und der Deutsche Bundesverband für Logopädie stellen in einem interaktiven Vortrag Grundprinzipien vor, die sowohl eine alltagsimplizite Sprachförderung als auch eine gute ko-konstruktive Begleitung beim Forschen umsetzbar machen.

Nach dem Vortrag werden die Teilnehmenden mithilfe eines Videobeispiels zur Umsetzung in den Alltag angeregt. Sie erhalten Beobachtungssaufgaben, die sie wiederum im Chat teilen können und über die in einem auswertenden Interview mit den Dozenten gesprochen wird.

Ziel der Veranstaltung ist es, auch in schwierigen Zeiten den Fokus auf alltagsrelevante Umsetzung und Freude am Thema aufzufrischen und auszubauen. Der digitale Workshop wird so interaktiv, lebendig und abwechslungsreich wie möglich gestaltet.

Der Workshop legt den Fokus auf die Arbeit im Elementarbereich.

Referierende:

Dr. Stephan Gühmann arbeitete nach einem naturwissenschaftlichen Studium und Promotion im Fach Molekularbiologie einige Jahre in der Forschung. Er formte gemeinsam mit einer Kollegin im Gründungsjahr 2006 die inhaltliche Ausrichtung des „Haus der kleinen Forscher“ und nimmt aktuell die Position Referent Fortbildung ein.

Veronika Meiwald ist seit dreißig Jahren Logopädin. Die ersten sieben Jahre arbeitete sie in Integrationskitas in Berlin, Kitaalltag ist ihr vertraut. Seither ist sie selbstständig in eigener Praxis in Berlin Kreuzberg. Sie gibt seit über 25 Jahren Weiterbildungen zu den Themen Sprachentwicklung, Sprachstörungen und Sprachförderung im Alltag. Seit 2010 ist sie in enger Kooperation mit dem HdkF, besonders mit Stephan Gühmann und dem Konzept Sprachreich des Deutschen Bundesverbandes für Logopädie bundesweit unterwegs.

Zur Werkzeugleiste springen