Diagnostischer Rechtschreibtest für 5. Klassen (DRT 5)

DiagnoseSekundarstufe
grüner Punkt Das Verfahren entspricht den Minimalstandards. Eine Anwendung als Gruppentest kann aufgrund der hohen Standardisierung durch Lehrkräfte erfolgen.

Bitte beachten Sie den Hinweis am Ende der Beschreibung.

Qualitätscheck als Diagnostik-Tool:
(Für Erläuterungen mit der Maus auf die Zahlen und Punkte zeigen.)

Bildungsetappe Zielbereich Altersgruppe Durchführbarkeit Theoretische Fundierung Erfüllung der Gütekriterien
Sekundar 20 ca. 10 bis 12 grüner Punkt grüner Punkt grüner Punkt

Kurzbeschreibung

Preis: 96 Euro.

Das Tool Diagnostischer Rechtschreibtest für 5. Klassen (DRT 5) dient zur Erfassung von Rechtschreibleistungen sowie Rechtschreibschwierigkeiten von einzelnen Schülerinnen und Schülern oder einer ganzen Schulklasse. Anhand der Auswertung können zudem spezifische Fehlerschwerpunkte im Bereich der Rechtschreibung erkannt werden, die Hinweise auf eine sinnvoll auf die individuellen Schwierigkeiten der Kinder abzielende Förderung geben können.

Der DRT 5 ist zur Diagnose der Rechtschreibleistung in der Mitte der fünften Klassenstufe (jeweils Oktober bis Januar) geeicht.

Zur individuellen Fehleranalyse kann er auch im Verlauf der fünften und sechsten Klasse genutzt werden.

Letzte inhaltliche Bearbeitung/Prüfung am: 12.06.2023

Welches Ziel hat das Tool?

Das Tool Diagnostischer Rechtschreibtest für 5. Klassen (DRT 5) verfolgt zwei Zielsetzungen. Im angegebenen Eichzeitraum Oktober bis Januar erfasst es die Rechtschreibleistung einer Schülerin bzw. eines Schülers oder einer Schulklasse, dient also der Diagnose des Leistungsstandes im Bereich Rechtschreibung. Hierbei ist der DRT 5 besonders für die Diagnose von Rechtschreibschwierigkeiten konzipiert. Er differenziert im unteren Leistungsbereich sehr gut, besondere Leistungsstärken lassen sich mit ihm nicht ermitteln.

Zusätzlich zur reinen Rechtschreibleistung können anhand des Fehlerprotokolls der einzelnen Kinder auch spezifische Fehlerschwerpunkte (s. Für welches Vorhaben kann das Tool eingesetzt werden?) ermittelt werden.

Das Tool eignet sich für den Einsatz im Modul S2 „Lese- und Schreibstrategien im Verbund vermitteln.“

Für welches Vorhaben kann das Tool eingesetzt werden?

Das Tool misst orthografische Fähigkeiten sowohl im Hinblick auf den Wortschatz als auch auf das Befolgen von Rechtschreibregeln. So dient der Diagnostische Rechtschreibtest für 5. Klassen (DRT 5) zunächst der Diagnose der Rechtschreibleistung von Schülerinnen und Schülern der fünften Klassenstufe. Zusätzlich kann eine qualitative und quantitative Analyse der vorkommenden Fehler erfolgen. Folgende Fehlerbereiche werden besonders berücksichtigt:

  • Lautunterscheidung/Lautfolge,
  • Lautnachbarschaften/Buchstabenverbindungen (st/sp, pf, qu),
  • Bereich kurz/lang (Dehnung/Doppelung),
  • Ableitung (durch Verlängern, von der Grundform, vom Stamm),
  • die Vorsilben ver-/vor-,
  • Groß- und Kleinschreibung.

Der Schwierigkeitsgrad des DRT 5 wird als relativ leicht beschrieben. Aufgrund dieser Tatsache differenziert das Tool besonders gut zwischen sehr schwachen, schwachen und durchschnittlichen Rechtschreibleistungen der Schülerinnen und Schüler. Es ist also nicht dazu geeignet, besonders starke Schülerinnen und Schüler zu ermitteln, sondern dient explizit dem Auffinden von Kindern mit Rechtschreibschwierigkeiten und daraus resultierendem Förderbedarf.

Der DRT 5 richtet sich an pädagogische Fachkräfte des Sekundarbereichs, je nach Ziel der Anwendung in Klasse 5 und/oder 6. Zu Diagnosezwecken muss das Tool in der Mitte des 5. Schuljahres eingesetzt werden. Soll die Analyse der Fehler im Vordergrund stehen, kann das Tool allgemein in der fünften sowie in der sechsten Klassenstufe angewandt werden.

Mehrsprachigkeit wird bei dem Tool nicht explizit berücksichtigt.

Wie funktioniert das Tool?

Bei dem Tool Diagnostischer Rechtschreibtest für 5. Klassen handelt es sich um einen Schulleistungstest. Es misst den Grad der Rechtschreibfähigkeit, der bis zum Erreichen der 5. Klasse erworben wurde. Der DRT 5 ist als Lückentext konzipiert und liegt in zwei schwierigkeitsgleichen Parallelformen vor.

Der DRT 5 besteht aus dem Diktat eines Lückentextes, in dem 51 Wörter zu ergänzen sind. Die 51 Sätze des Diktats haben keinen Sinnzusammenhang, sie sind einzeln und ohne Verständnis der vorherigen Sätze verstehbar. Die Schülerinnen und Schüler bekommen Testhefte, die den Lückentext enthalten. Im Manual sind klare Anweisungen dazu enthalten, wie das Diktat durchgeführt werden muss, damit die Ergebnisse tatsächlich vergleichbar sind. Die reine Diktierzeit beträgt etwa 30 Minuten, für die gesamte Durchführung muss eine Schulstunde veranschlagt werden. Es werden sowohl Diktierregeln wie auch Ausspracheregeln vorgegeben.

Im Anschluss an die Durchführung des DRT 5 kann der Test hinsichtlich der Gesamtleistung und zusätzlich hinsichtlich der Analyse der Fehlerarten ausgewertet werden.

Die Ermittlung der Gesamtrechtschreibleistung erfolgt, indem jedes richtig geschriebene Wort mit einem Punkt bewertet wird, die Rohwertermittlung erfolgt also über die Berechnung der Summe der Richtigschreibungen. Fehlende t-Striche und fehlende Punkte auf i, ä, ö und ü werden hierbei nicht als Fehler bewertet. Die Auswertung dauert pro Test etwa ein bis zwei Minuten. Um die Ergebnisse vergleichbar zu machen, können die Rohwerte anschließend in Prozentrang-Normen und T-Wert-Normen umgewandelt werden.

Neben diesen Individualergebnissen kann auch der Leistungsstand der Klasse, der Klassendurchschnitt, ermittelt werden.

Zusätzlich liegt ein Fehler-Analysebogen vor, über den eine Aufschlüsselung der Fehlerarten vorgenommen werden kann. Besonders berücksichtigt wurden die Fehlerbereiche

  • Lautunterscheidung/Lautfolge,
  • Lautnachbarschaften/Buchstabenverbindungen (st/sp, pf, qu),
  • Bereich kurz/lang (Dehnung/Doppelung),
  • Ableitung (durch Verlängern, von der Grundform, vom Stamm),
  • die Vorsilben ver-/vor-,
  • Groß- und Kleinschreibung.

Es sollten hierfür mehrere Minuten je Diktat veranschlagt werden.

Der DRT 5 kann sowohl als Einzel- sowie auch als Gruppentest eingesetzt werden. Es liegen zwei vom Schwierigkeitsgrad her gleiche Parallelformen vor.

Was wird benötigt, um das Tool umzusetzen?

Zugänglichkeit: Der DRT 5 ist in der Reihe Hogrefe Schultests erschienen und kann über die Testzentrale (s. Links) bestellt werden.

Material: Der komplette Test besteht aus dem Manual, je 5 Testheften Form A+B, je 5 Fehleranalysebogen Form A+B und einer Mappe.

Schulung: Es ist zu empfehlen, sich vor einer Durchführung genau mit dem Test vertraut zu machen und gut vorzubereiten. Eine spezielle Schulung ist nicht erforderlich.

Durchführungsdauer: Die Gesamt-Durchführungszeit des DRT 5 (Anleitung und Diktat) liegt bei etwa einer Schulstunde (45 Minuten). Die reine Diktierzeit beträgt etwa 30 Minuten.

Auswertung: Die Auswertungsdauer ist abhängig von der Fehleranzahl und dem Erkenntnisinteresse. Die Ermittlung der Gesamtleistung benötigt eine Auswertungszeit von etwa 1 bis 2 Minuten pro Schülerin/Schüler. Zusätzlich liegt ein Fehler-Analysebogen vor, über den eine Aufschlüsselung der Fehlerarten vorgenommen werden kann. Hierfür sollten mehrere Minuten pro Schülerin bzw. Schüler veranschlagt werden.

Kosten: Der DRT 5 komplett bestehend aus Manual, je 5 Testhefte Form A+B, je 5 Fehleranalysebogen Form A+B und Mappe ist im Handel für 96 Euro erhältlich. Je 10 Testhefte (Form A oder B) kosten 17,50 Euro, je 30 Fehleranalysebogen (Form A oder B) sind für 16,50 erhältlich. Das Manual ist einzeln für 81 Euro bestellbar.

Wie ist das Tool a) theoretisch b) empirisch fundiert?

a) theoretische Fundierung

Das Tool Diagnostischer Rechtschreibtest für 5. Klassen (DRT 5) wurde von M. Grund, G. Haug und C.L. Naumann entwickelt und 2017 von M. Grund, R. Leonhardt und C.L. Naumann aktualisiert und neu normiert. Der DRT 5 ist bei Hogrefe Schultests erschienen.

Ziel des Tools ist die objektive Messung orthografischer Grundlagen sowohl im Hinblick auf die Beherrschung des Wortschatzes sowie auch das Befolgen von Rechtschreibregeln.

Bei der Entwicklung des DRT 5 orientierten die Autoren sich am Grundwortschatz, also an dem Teil des Wortschatzes, der in der deutschen Sprache besonders häufig auftritt. Sie orientieren sich in ihrer Definition des Grundwortschatzes u.a. an verschiedenen Analysen der Testautoren selbst (z.B. Grund, 1994; Naumann, 1989). Außerdem orientieren sie sich an den von verschiedenen Bundesländern im Curriculum Deutsch vorgeschriebenen Lerninhalten des Grundwortschatzes basierend auf den vom Kultusministerium festgelegten Bildungsstandards Deutsch. Es wird also den Autoren zufolge bevorzugt die Rechtschreibung von Wörtern gefordert, die hohen orthografischen Stellenwert im Deutschen haben und bei denen davon ausgegangen werden kann, dass Kinder in der 5. Klasse diese bereits gelernt haben.

Die Auswahl der in die Lücken zu füllenden Wörter erfolgte zusätzlich anhand des Prinzips der Berücksichtigung der wichtigsten Rechtschreibfälle, also von Wörtern, deren korrekte Schreibung bestimmte Grundlagen von Regelwissen und Transferfähigkeit benötigen. Folgende Anforderungen wurden an die im Test enthaltenen Regeln gestellt: Die Regeln sollten im Deutschen häufig auftreten, fehlerträchtig sein, klar und eindeutig formulierbar und in der 5. Klasse bereits weitgehend erlernt sein. Das Tool beinhaltet demgemäß die Fehlerquellen Lautunterscheidung, Lautnachbarschaften/Buchstabenverbindungen (st/sp, pf, qu), Dehnung/Doppelung (Bereich kurz/lang), Ableitung (durch Verlängern, von der Grundform, vom Stamm ä und a), die Vorsilbe ver-/vor- sowie Groß- und Kleinschreibung. 

b) empirische Fundierung

Im Manual des DRT 5 werden zahlreiche Angaben zur empirischen Fundierung gemacht, unter anderem legen die Autoren Ergebnisse zur Reliabilität und Validität vor.

Reliabiliät (Zuverlässigkeit): Die von den Autoren angegebene Halbierungszuverlässigkeit (Split-half-Reliabilität) bei jeder Parallelform liegt bei r = .93. Das Tool kann demgemäß als reliabel eingestuft werden.

Validität (Gültigkeit): Die Inhaltsgültigkeit wurde von den Autoren als gegeben betrachtet, da die zu schreibenden Wörter den in den Lehrplänen entsprechenden Lernzielen entsprechen und dem Grundwortschatz entnommen wurden. Genauere Angaben machen die Autoren nicht. Die Übereinstimmungsgültigkeit wurde von den Autoren überprüft, indem die Rangkorrelation von den gewonnen Fehlerzahlen von Schülerinnen und Schülern beim Schreiben von 500 - 1.200 Wörtern des Grundwortschatzes von Grund (1994) mit den Fehlerzahlen im DRT 5 ermittelt wurden. Diese wurde mit Werten zwischen r = .71 und r = .95 angegeben. Das Gütekriterium der Validität wird somit erfüllt.

Normen: Für den DRT 5 liegen Normen vor. Der DRT 5 wurde an einer Stichprobe von N = 3492 Schülerinnen und Schülern neu normiert (3., aktualisierte und neu normierte Auflage, Normen aus 2015). Es liegen T-Werte und Prozentränge für verschiedene Schularten (Individual- und Klassennormen) vor.

Die Minimalstandards werden somit erfüllt.

Alter: nicht festgelegt

Klassenstufe: 5; 6

Verbünde, die dieses Tool nutzen:

Links:

Bestellmöglichkeit für den Test:

https://www.testzentrale.de/

Literaturhinweise

Grund, M. (1994). Grundwortschatz- und Transfertraining. Informationen beim Autor: Im Eichelgarten 49, 76530 Baden-Baden.

Grund M., Leonhart, R. & Naumann C.L. (2017). Diagnostischer Rechtschreibtest für 5. Klassen (DRT 5). 3. aktualisierte und neu normierte Auflage. Göttingen: Hogrefe.

Naumann, C. L. (1989). Gesprochenes Deutsch und Orthografie. Linguistische und didaktische Studien zur Rolle der gesprochenen Sprache in System und Erwerb der Rechtschreibung. In G. Augst & R. Beier (Hrsg.), Theorie und Vermittlung der Sprache (Band 8). Frankfurt am Main: P. Lang.

Hinweis:
Die Verfahren (Tools), die Sie hier finden, wurden in der Bund-Länder Initiative Bildung durch Sprache und Schrift (BiSS) eingesetzt und bislang aus wissenschaftlicher Sicht als empfehlenswert identifiziert. Verfahren mit einer grünen Kennzeichnung genügen wissenschaftlichen Minimalstandards. Verfahren mit einer gelben Kennzeichnung genügen überwiegend diesen Minimalstandards zeigen jedoch Optimierungsbedarfe, auf die in vorangestellten Anmerkungen hingewiesen wird.
Bei den hier aufgeführten Verfahren handelt es sich keineswegs um eine erschöpfende Bewertung aller in BiSS verwendeten Verfahren oder gar sämtlicher verfügbarer Verfahren, sondern um einen VORLÄUFIGEN Stand, der diagnostische Tools berücksichtigt. Eine kriteriale Empfehlungsgrundlage für Förder-Tools wurde ebenfalls im Trägerkonsortium erarbeitet und ist in den Tabellen Qualitätscheck der Förderkonzepte und Förderinstrumente einsehbar.

Letzte Änderung am: 12.06.2023

Zur Werkzeugleiste springen