Leseverstehensaufgaben mit Lösungen zur Selbstkontrolle zur Lektüre „Meine Oma lebt in Afrika“ von Annelies Schwarz

von Monika von Rosenzweig

FörderinstrumentPrimarstufe
Hinweis:
Die Beschreibungen, die Sie hier finden, dokumentieren Materialien, die in der BISS-Laufzeit von 2013 bis 2019 in der Regel aus der Praxis heraus von Verbundteilnehmerinnen und -teilnehmern zur Erreichung ihrer Förderziele entwickelt bzw. weiterentwickelt wurden. Eine wissenschaftliche Prüfung dieser Materialien ist aufgrund des oft kleinen Einsatzgebiets oder einer bislang nicht abgeschlossenen Weiterentwicklung vom Trägerkonsortium nicht durchgeführt worden.

Kurzbeschreibung

Buch: 5,95 Euro, Material: kostenlos.

Das Tool Leseverstehensaufgaben zur Lektüre „Meine Oma lebt in Afrika“ dient der Förderung des Leseverständnisses von Schülerinnen und Schülern der dritten Klasse. Das Tool besteht aus einer zwölfseitigen Aufgabensammlung zu den 11 Kapiteln des Buches „Meine Oma lebt in Afrika“.

Welches Ziel hat das Tool?

Die Leseverstehensaufgaben zur Lektüre „Meine Oma lebt in Afrika“ dienen der Förderung des Leseverständnisses, des selbstständigen Lesens und der selbstständigen Überprüfung des Leseverstehens. Es richtet sich an Schülerinnen und Schüler der dritten Klasse in der Grundschule und eignet sich für den Einsatz im Modul P4 „Diagnose und Förderung des Leseverständnisses“ des Primarbereichs.

Für welches Vorhaben kann das Tool eingesetzt werden?

Das Tool lässt sich in der Primarstufe im Deutschunterricht zur Förderung des Leseverständnisses für Kinder in der dritten Grundschulklasse im Rahmen des Erlesens einer Ganzschrift verwenden. Die Aufgaben sollen neben einer Förderung des Leseverständnisses und dem Einüben selbstständigen Lesens zu einer Sensibilisierung für schwierige oder seltene Wörter führen. Das Tool kann außerdem aufgrund der Thematik des zugrundeliegenden Buches zur Entwicklung interkultureller Kompetenzen beitragen. Mehrsprachigkeit wird bei der Leseförderung mit den Leseverstehensaufgaben zur Lektüre „Meine Oma lebt in Afrika“ nicht explizit berücksichtigt. Sie wird aber durch die in Ghana gesprochene Fremdsprache Englisch und durch die Erwähnung verschiedener afrikanischer Stammessprachen inhaltlich thematisiert.

Wie funktioniert das Tool?

Zu Beginn der Arbeit mit dem Tool erhalten alle Schülerinnen und Schüler eine eigene Ausgabe des Buches „Meine Oma lebt in Afrika“ von Annelies Schwarz. Das Buch wird im Deutschunterricht über einen von der Lehrkraft festgelegten Zeitraum zwischen zwei und zwölf Wochen kapitelweise gelesen. Der Zeitraum hängt von der Planung durch die jeweilige Lehrkraft ab. Lehrkräfte können die Lektüre projektartig in kurzer Zeit oder über einen längeren Zeitraum (bis zu zwölf Wochen) z.B. im Rahmen der Wochenplanarbeit durchgängig bearbeiten lassen.

Nach dem Lesen eines Kapitels beantworten die Schülerinnen und Schüler die Leseverstehensaufgaben für das entsprechende Kapitel schriftlich. Die Aufgaben haben verschiedene Formate und verlangen das Aufschreiben kurzer Antworten zum Inhalt des Gelesenen (z.B. zu Kapitel 1, S.7: „Warum hat Papa Tränen in den Augen?“), das Erklären von Wörtern (z.B. zu Kapitel 1, S. 8 „Maisstaude“) oder das Zeichnen von Szenen aus dem Buch. Bei anderen Aufgaben kreuzen die Schülerinnen und Schüler aus einer Auswahl von Sätzen die an, welche richtig sind, oder streichen Wörter durch, die falsch sind.

Vor Beginn der Bearbeitung können die Schülerinnen und Schüler gegebenenfalls eine Einführung in die Aufgabenbearbeitung bekommen, in welcher sie genauere Informationen zur Beantwortung der verschiedenen Frageformate erhalten.

Während der gesamten Dauer der Beschäftigung mit dem Tool (zwischen zwei und zwölf Wochen) soll die Eigenständigkeit der Schülerinnen und Schüler gefördert werden. Im Vordergrund steht neben dem selbstständigen Lesen auch das autonome Kontrollieren, ob der Inhalt des Buches verstanden wurde. Die selbstständige Kontrolle können die Schülerinnen und Schüler mit Hilfe von Lösungsblättern zu den Aufgaben vornehmen. Diese erhalten die Schülerinnen und Schüler, nachdem sie die Aufgaben entweder im Unterricht oder zu Hause bearbeitet haben.

Das Tool ermöglicht ein fächerübergreifendes Arbeiten, beispielsweise mit dem Kunstunterricht, in dem die Schülerinnen und Schüler eine afrikanische Schneiderwerkstatt in einem Schuhkarton basteln können (an den Inhalt der Lektüre anknüpfend) oder auch im Ganztagsbereich einer Schule, indem dort afrikanische Gerichte nachgekocht werden können.

Das Thema des Buches unterstützt außerdem die Entwicklung interkultureller Kompetenzen, indem es die Unterschiede zwischen dem Leben in Deutschland und Ghana anschaulich beschreibt. Thematisiert werden unterschiedliche Sprachen (Deutsch, Englisch, afrikanische Stammessprachen) und unterschiedliche Kulturen (Kleidung, Essen, Wohnen, Arbeiten). Zur Diskussion fordert das Verhalten einer Buchfigur heraus, die einen schwarzen Jungen nur wegen seiner Hautfarbe beschimpft.

Was wird benötigt, um das Tool umzusetzen?

Material: Zur Durchführung ist ein Klassensatz der Taschenbuchausgabe „Meine Oma lebt in Afrika“ von Annelies Schwarz erforderlich sowie das Aufgabenblatt mit den Fragen zum Inhalt der Lektüre und die Lösungsbögen.

Zugänglichkeit: Interessierte Lehrkräfte können das Tool auf der Seite des Niedersächsischen Bildungsservers  erhalten: https://www.nibis.de/literaturvermittlung_12090. Das Buch „Meine Oma lebt in Afrika“ von Annelies Schwarz kann im Buchhandel bestellt werden (ISBN-10: 3407782845) und kostet 5,95 Euro.

Schulung: Eine Schulung der Lehrkräfte zur Durchführung des Tools ist nicht erforderlich.

Wie ist das Tool a) theoretisch b) empirisch fundiert?

a) theoretische Fundierung

Das Tool wurde von Monika von Rosenzweig im Jahr 2013 entwickelt.

Grundlage des Tools bildet das Konzept des „Kieler Leseaufbaus“ (Dummer-Smoch & Hackethal, 2007), welches ursprünglich entwickelt wurde, um Kindern mit Leselernschwierigkeiten einen alternativen Zugang zum Lesen zu ermöglichen. Im Rahmen dieses Leselehrgangs, der in 14 Stufen unterschiedlicher Dauer eingeteilt ist, wird nach dem Grundsatz „Vom Leichten zum Schweren“ vorgegangen (Dummer-Smoch & Hackethal, 2007). Ziel ist es, die Lesekompetenz auf einer bestimmten Stufe zu sichern, um auf dieser Basis zu höheren Lesekompetenzstufen zu gelangen. In den Klassenstufen eins und zwei vermittelt und sichert die Lehrkraft sukzessive die ersten Lesekompetenzstufen, in denen die Schülerinnen und Schüler die automatisierte Lesefähigkeit auf der Wort-, Satz- und Textebene erwerben. In der dritten Klasse gehen die Schülerinnen und Schüler dann mit zunehmend komplexeren Texten und Leseaufgaben um. Hier geht es um eine Steigerung der Fähigkeiten im sinnverstehenden Lesen mit einem höheren Schwierigkeitsgrad. Die Fragen des Tools bewegen sich auf einem Kompetenzniveau, bei dem die Schülerinnen und Schüler nicht nur einfache Fragen zum Text gestellt bekommen, sondern zusätzlich Zusammenhänge herstellen und Schlussfolgerungen ziehen müssen.

b) empirische Fundierung

Die Tool-Entwicklerin Monika von Rosenzweig hat dieses Tool bislang in einer dritten Klasse eingesetzt. Eine empirische Überprüfung oder Evaluation des Verfahrens im Hinblick auf eine Steigerung des Leseverständnisses liegt nicht vor.

Mit welchen anderen Tools ist dieses Tool kombinierbar?

Antolin

ELFE II – Ein Leseverständnistest für Erst- bis Siebtklässler – Version II

Salzburger Lesescreening für die Klassenstufen 1-4 (SLS 1-4)

Würzburger Leise-Leseprobe-Revision. Ein Gruppentest für die Grundschule (WLLP-R)

Alter: 8; 9

Klassenstufe: 3

Verbünde, die dieses Tool nutzen:

Links:

Textfragen zu der Lektüre „Meine Oma lebt in Afrika“ von Annelies Schwarz, Materialheft mit Fragebögen, Erläuterungen und Lösungen
https://www.nibis.de/uploads/1heihoke/ibus/oma-lebt-in-afrika.pdf [23.02.2021]

Informationen zum Konzept „Kieler Leseaufbau“
https://docplayer.org/20221273-Der-kieler-leseaufbau.html [23.02.2021]

Literaturhinweise

Dummer-Smoch, L. & Hackethal, R. (2007). Kieler Leseaufbau. Handbuch. Kiel: Veris Verlag.

Schwarz, A. (2014). Ich habe eine Oma in Afrika. 6. Auflage. Weinheim: Beltz.

Letzte Änderung am: 09.08.2021

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