Sprachbegleitung

FörderinstrumentSekundarstufe
Hinweis:
Die Beschreibungen, die Sie hier finden, dokumentieren Materialien, die in der BISS-Laufzeit von 2013 bis 2019 in der Regel aus der Praxis heraus von Verbundteilnehmerinnen und -teilnehmern zur Erreichung ihrer Förderziele entwickelt bzw. weiterentwickelt wurden. Eine wissenschaftliche Prüfung dieser Materialien ist aufgrund des oft kleinen Einsatzgebiets oder einer bislang nicht abgeschlossenen Weiterentwicklung vom Trägerkonsortium nicht durchgeführt worden.

Kurzbeschreibung

Kosten: für Personal, Arbeitsblätter für BiSS-Schulen kostenlos.

Das Tool Sprachbegleitung dient dazu, bei Schülerinnen und Schülern der Sekundarstufe den mündlichen und schriftlichen Ausdruck sowie das Leseverstehen zu verbessern und den fachsprachlichen Wortschatz zu erweitern. Darüber hinaus soll das Tool kulturelle und interkulturelle Inhalte in fachlichen Kontexten vermitteln. Das Tool besteht aus Arbeitsblättern zu Unterrichtseinheiten, die nach dem Prinzip des sprachsensiblen Unterrichts (z.B. Leisen, 2010) zu thematischen Modulen gestaltet werden. Die Arbeitsblätter enthalten Arbeitsaufträge an die Schülerinnen und Schüler, die sich beispielsweise auf den Wortschatz oder das Leseverständnis beziehen.

Welches Ziel hat das Tool?

Das Tool Sprachbegleitung ist ein Förder-Tool, das in Modul S4 „Sprachliche Bildung in fachlichen Kontexten“ eingesetzt werden kann, um den Fachwortschatz, das Leseverstehen sowie den schriftlichen und mündlichen Ausdruck zu verbessern.

Für welches Vorhaben kann das Tool eingesetzt werden?

Das Tool Sprachbegleitung kann unterrichtsintegriert in der Sekundarstufe, vor allem in den Klassen 5 bis 8 eingesetzt werden, um den Fachwortschatz, das Leseverstehen sowie den schriftlichen und mündlichen Ausdruck zu verbessern. Mehrsprachigkeit wird insofern berücksichtigt, als die Schülerinnen und Schüler die Ergebnisse auf einigen Arbeitsblättern in Deutsch und in ihrer Herkunftssprache bearbeiten.

Wie funktioniert das Tool?

Beim Einsatz des Tools Sprachbegleitung bearbeiten Schülerinnen und Schüler Arbeitsblätter, die auf verschiedene Förderschwerpunkte der Bereiche Sprache, Lesen und Schreiben abzielen, z.B. Sachtexterstellung, Perfekt und Präteritum oder Erweiterung des Fachwortschatzes. Die Arbeitsblätter sind konkrete Förderinstrumente, die zu dem übergeordneten Förderkonzept Sprachbegleitung gehören (Berichte zum Projekt Sprachbegleitung finden sich bei Brandmüller, 2013; Brandmüller & Hartung, 2014). Einige Arbeitsblätter wurden bereits im Projekt Sprachbegleitung erstellt, generell werden sie bei der Umsetzung des Konzepts Sprachbegleitung nach dem Prinzip des sprachsensiblen Unterrichts (z.B. Leisen, 2010, 2011) von Lehrkräften erarbeitet. Praxismaterialien zum Konzept Sprachbegleitung finden sich in der Handreichung „MitSprache fördern“ (Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung München, 2013).

Die Arbeitsblätter beziehen sich auf verschiedene thematische Module. Die Anzahl der zu einem Modul zu erstellenden (oder bereits vorliegenden) Arbeitsblätter ist variabel. Ein Überblicksblatt zu einer Unterrichtseinheit informiert jeweils darüber, zu welchem Leitfach ein Modul gehört (z.B. Modul „Fossilien – Zeugen der Vergangenheit“ zum Leitfach Natur und Technik), in welcher Jahrgangsstufe das Arbeitsblatt eingesetzt werden kann, in welcher Gruppengröße die Arbeitsblätter bearbeitet werden sollen und um welchen Förderschwerpunkt es geht (z.B. Sachtexterstellung, Perfekt und Präteritum, Erweiterung des Fachwortschatzes). Das Überblicksblatt gibt außerdem an, in wie vielen Stunden (z.B. drei Doppelstunden) welche Inhalte mit welchen Methoden bearbeitet werden und welche Ressourcen für die Umsetzung der Unterrichtseinheit benötigt werden (z.B. Schere, Kleber, Buntstifte).

Ein Arbeitsblatt zu einem Modul zum Thema „Fossilien“ mit dem Schwerpunkt „Förderung des Textverständnisses“ kann beispielsweise aus Textabschnitten bestehen, die jedoch nicht in der richtigen Reihenfolge angeordnet sind. Die Aufgabe der Kinder ist es dann, die Textabschnitte in eine sinnvolle Reihenfolge zu bringen. Ein anderes Arbeitsblatt kann Arbeitsaufträge zum Wortschatz und Leseverständnis enthalten, wie z.B. „Lies den Text und kennzeichne alle Wörter, die dir unklar sind“ oder „Lege ein Glossar zum Modul an“. In der Regel findet die Sprachbegleitung in Extrastunden am Nachmittag statt. Langfristiges Ziel ist jedoch die Integration in den normalen Unterricht. Grundsätzlich kann die Anwendung auch unterrichtsintegriert erfolgen.

Was wird benötigt, um das Tool umzusetzen?

Material: Arbeitsblätter, die teilweise bereits erarbeitet vorliegen, generell jedoch zu den jeweiligen Unterrichtseinheiten der Schulen durch Lehrkräfte selbst im Zuge des Projekts Sprachbegleitung erstellt werden.

Zugänglichkeit: Im Rahmen des Projekts Sprachbegleitung sind Arbeitsblätter zu zahlreichen Unterrichtseinheiten bereits entwickelt worden. Da für diese Materialien das copyright zu beachten ist, sind die Arbeitsblätter nur nach Rücksprache über die Verbundkoordinatorin des BiSS-Verbundes Projekt „Sprachbegleitung“ – Gymnasien in Mittelfranken (Fr. StDin Monika Braun: monika.braun@mb-gym-mfr.de) erhältlich. Die Handreichung „MitSprache fördern“ (Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung München 2013) zielt vornehmlich auf den Bereich Deutsch als Zweitsprache und kann über das Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung München bezogen werden (s. Links). Für die Teilnahme am übergeordneten Förderkonzept Sprachbegleitung erfolgt die Auswahl teilnehmender Schulen durch das bayerische Staatsministerium nach dem Anteil/der Zahl der Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund.

Schulung: Um die Arbeitsblätter gestalten zu können, ist eine Schulung in der Methodik des sprachsensiblen Unterrichts nötig (vgl. Mit welchen Tools ist dieses Tool kombinierbar?).

Kosten: Stunden für zusätzlichen Unterricht (die Schulen erhalten je nach Anteil von Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund zwischen sechs und 18 Stunden zusätzlich, mit denen Zusatzkurse für Schülerinnen und Schüler angeboten werden), Materialbeschaffung (z.B. Wörterbücher), Eintritte bei Exkursionen; personelle Ressourcen: u.U. zusätzliche Lehrerstunden.

Für Schulen außerhalb Bayerns, welche die Arbeitsblätter über den BiSS-Verbund Sprachbegleitung beziehen und unterrichtsintegriert nutzen, fallen in der Regel keine Kosten an. Informationen hierzu können ggfs. bei der Verbundkoordinatorin Frau Braun, s. Zugänglichkeit, erfragt werden.

Dauer und Häufigkeit der Durchführung: Die Anwendung des Tools Sprachbegleitung erstreckt sich über ein ganzes Schuljahr, die einzelnen Einheiten sind unterschiedlich lang.

Wie ist das Tool a) theoretisch b) empirisch fundiert?

a) theoretische Fundierung

Das Förderkonzept Sprachbegleitung wurde von Ministerialbeauftragten des bayerischen Staatsministeriums und von am Projekt Sprachbegleitung beteiligten Schulen ab 2006/07 entwickelt. Die zugehörigen Arbeitsblätter zu den jeweiligen Unterrichtseinheiten werden von Lehrkräften der beteiligten Gymnasien erstellt. Die theoretische Grundlage für die Erstellung der Arbeitsblätter bildet das Prinzip des sprachsensiblen Unterrichts (vgl. z.B. Leisen, 2010). Hintergründe sowie Praxismaterialien finden sich außerdem in der Handreichung „MitSprache fördern“ (Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung München, 2013).

b) empirische Fundierung

Eine empirische Fundierung liegt noch nicht vor, d.h. die Wirksamkeit der Sprachförderung nach dem Konzept Sprachbegleitung wurde noch nicht untersucht.

Mit welchen anderen Tools ist dieses Tool kombinierbar?

Handbuch der Sprachförderung im Fach von Josef Leisen (2010)

Alter: 7; 8; 9; 10; 11; 12; 13; 14; 15

Klassenstufe: 5; 6; 7; 8

Verbünde, die dieses Tool nutzen:

Links:

Informationen zum Projekt Sprachbegleitung auf der Website der Akademie für Lehrerfortbildung und Personalführung Dillingen
https://daz.alp.dillingen.de/index.php/schularten/gymnasium/infoe/26-schularten/gymnasium/79-sprachbegleitung-2 [23.02.2021]

Literaturhinweise

Brandmüller, K. (2013). Projekt Sprachbegleitung. Sprachförderung im Fachunterricht am bayerischen Gymnasium. Schulverwaltung, 7/8, 203-206.

Hartung, B. & Brandmüller, K. (2014). Sprachbegleitung. Zusätzliche Förderung von Schülerinnen und Schülern mit nicht deutscher Muttersprache in bayerischen Gymnasien. Schulverwaltung 3, 78-80.

Leisen, J. (2010). Handbuch Sprachförderung im Fach. Sprachsensibler Fachunterricht in der Praxis. Bonn: Varus Verlag.

Leisen, J. (2011). Sprachsensibler Fachunterricht. Ein Ansatz zur Sprachförderung im mathematisch-naturwissenschaftlichen Unterricht. In S. Prediger & E. Özdil (Eds.), Mathematiklernen unter Bedingungen der Mehrsprachigkeit. Stand und Perspektive der Forschung und Entwicklung in Deutschland (S. 143–162). Münster: Waxmann.

Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung München (2013). MitSprache fördern. Band 1 und 2. Friedberg: Brigg Verlag.

Letzte Änderung am: 24.02.2021

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